Letzte Woche habe ich mal so meine Gedanken über die „Kindermode – Modekinder“ niedergeschrieben. Auch über die Auswirkungen, die diese von der Modebranche vorgelegte sexy Kidermode hat, findest du hier ein Video.

Wir alle wissen, dass Jugendliche, speziell Mädchen, sich im Teenager Alter über die Mode und daraus ihr Selbstbewusstsein schöpfen. Individualismus ist gar nicht gefragt. Und es ist offenbar allen vollkommen egal, dass sie mit Kleidung zum Unterricht kommen, als hätten sie am Schulweg mit einem Bären gekämpft.

Und was machen diese Kinder, wenn sie nicht die nötigen Model Masse mitbringen. Wenn sie nicht (zu) dünn sind. In Leggins und Shirt herumlaufen lassen. Im Kindergarten ja schön und gut, aber als Jugendliche?

Damit stechen diese Kinder ja schon zusätzlich noch „modemäßig“ voll ins Auge, werden ausgegrenzt und gemobbt. (Was dann leider dazu führt, dass sie noch frustrierter sind und immer dicker werden)

Dieses Thema betrifft natürlich auch die Buben, doch kann ich kann nur über mich bzw. meine Tochter schreiben, die so gar nicht den, von wem auch immer, diktierten Idealmaßen entspricht. Sie ist nicht nur unglaublich groß für ihr Alter (1,75cm mit 12 Jahren) sondern auch übergewichtig. (von der Schuhgröße 43 ganz zu schweigen)

Mit ihrem Übergewicht steht sie an sich nicht alleine da, doch die Mode schreibt etwas ganz anderes vor und der Druck ist enorm. Ehrlich, Übergewicht, das kling ja schon nach sehr dick. Aber selbst mit ein bisschen Babyspeck kommen speziell Mädchen nicht mehr in Kleidungsstücke die ihrer Körpergröße entsprechen. Und jede Bewegungsfreiheit einschränken.

Susanne hat das in ihrem „Das falsche Kleid – Kinder und Jugendliche“ auch sehr gut beschrieben. Legst du ein Mädchenshirt in Größe 122 auf ein Bubenshirt, dann hat dieses nur eine Größe von 110. Also was ist denn da passiert? Dürfen sich Mädchen denn nicht bewegen? Wir sind, vor allem im Kindergarten, sehr oft in die Bubenabteilung ausgewichen.

Meine Tochter war mit 5 Jahren 123cm groß und wir fanden mehr oder weniger nichts zum anzuziehen. Weil es auch einfach vom Typ nicht passte. Bauchfreie Glitzertops? Minirock? Im Kindergarten? Na, echt kein Wunder warum ich so früh damit begonnen habe, für sie Kleidung zu nähen. Eben Kleidung die ihrem Alter entspricht, die sie liebend gerne anzieht, in der sie sich bewegen kann.

PITT von Farbenmix – übgrigens auch eine Bubenhose – entstanden in der kurzen rosa Phase – Hab sie noch nie gezeigt, denn sie ist lange vor meinem Blog entstanden

Das ist lange her und nun sind wir an einem Punkt, wo Kindermode gar nicht mehr passt. Allein schon weil Sonja zu groß ist. Der Umstieg auf Damenmode ist uns so gut wie verwehrt, denn sie ist ja noch ein Kind. Schaut aus wie ein Kind, benimmt sich wie eines und will was flottes, dem Alter entsprechendes haben. Für Frauen mit Übergewicht findet man einige Tipps, wie sie sich kleiden können, doch für ein Mädchen ist das nicht so leicht.

Den eigenen Stil zu finden der einzige Weg der zu einem vernünftigen Ergebnis führt, zu kaufen gibt es schon mal nix. Oder, naja, wir gehen schon kaufen. Hosen, Shirts, Jacken, …. ganze Taschen voll sogar.

Quelle

Alles wird nach Hause getragen und probiert. Oder besser gesagt analysiert.

Was passt wo? Was sitzt schlecht und warum? Wo müsste noch was dazu oder weg?.

So ist es für mich als Laie viel einfacher zu sehen, was ich verändern muss. Umgekehrt kann sich meine Tochter auf die Art alles besser vorstellen. Vielfach geht es auch um Farben und Muster. Wo dunkel, wo hell? Oder auch um Rocklängen, etc. … Ganz viele Aha’s und Oh’s inklusive.

Das ist ein Prozess, ein langwieriger und einer, den wir je Saison neu durchmachen müssen. Und glaub mir, da ist nicht immer alles eitel Wonne Sonnenschein. Das Kind ergießt sich nicht grundsätzlich in Dankbarkeit, was Mama da alles macht. Da wird auf oft gemault und gemeutert und die Meinungen was den Stil betrifft gehen oft weit WEIT auseinander. Da wird dann auch mal gestritten.

Aber dann, wenn es fertig ist, dann kommt die Freude. Bei mir und auch bei ihr. Meine Tochter ist froh, glücklich und auch stolz darauf, dass sie eine Mama hat, die so was kann und macht. Und ich bin froh, glücklich und stolz, wenn ich meine hübsche Tochter in zu ihr passendem Gewand sehe.

Darüber möchte ich dir in deser Serie „MoM Madchenmode ohne Modelmaße“ weiter berichten.

Hast du zu dem Thema auch was zu sagen? 

Ich freue mich jedenfalls, dass du ‚dran bleibst.

Das Feedback auf diese Reihe „MoM – Mädchenmode ohne Modelmaße“ bestätigt mir, dass das Interesse groß ist. Jeder Kommentar und jede Email bringt uns alle weiter.

Bisher erschiene Posts zum Thema:

  • Kindermode – Modekinder (über die Sexualisierung der Kindheit)
  • Die Vergessenen Kinder der Mode (wenn die Kleidung nicht passt) – dieser Post
  • Keine Qual der Wahl (Schnittmuster für starke Kinder)
  • Optische Tricks (Swatshirt Schnitt anpassen)

Sehr interessant und auch voll zum Thema passend ist Susannes Serie „Das falsche Kleid

Zum Schutz meiner Tochter ein PS: Bevor du in der Hinsicht einen Kommentar abgeben willst, denke bitte über folgendes nach: Übergeweicht hat vielschichtige Gründe
und  kommt nicht allein von mangelnder Bewegung
und schlechter Ernährung.

CREATE IN AUSTRIA 

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12 thoughts on “Die vergessenen Kinder der Mode…

  1. Da bleibe ich gerne dran, denn mein Dezembermädchen ist mit 104cm und 18,5kg leider auch kein Standard und gerade Hosen 👖 find ich nicht wirklich was außer Legings. Dabei liegt sie in der Kurve vom U-Heft noch im Standardbereich. Bei Shirts sind wir Teilweise schon bei 116/122 . Finde ich ganz traurig. Frag mich was da schief läuft in unsrer Gesellschaft, bzw was der Sinn ist!?!?!

  2. DU sprichst mir aus der Seele. Wenn ich im Laden Mädchen und Jeanshosen beide in Gr. 134 aufeinander lege, dann ist die Jungshose mal locker 3 cm. breiter am Hosenbein!!! Also mal eben im Umfang eher so 6cm. Unsere Kids hatten in der Schule ein einwöchgies Zirkusprojekt. Wir bekamen einen Kleiderordnungszettel.Da stand drauf: Mädchen: *Schwarze, ENG ANLIEGENDE Legging oder Stumpfhose*; Jungs: *schwarze Jogginghose* Ja! Da kriege ich langsam schon Hörnchen! Und die Mädels, die nicht so schmal sind, dass man den Jonglierball auch im Stehen noch zwischen den Beinen durchwerfen kann *Ironiemodsu?????* ziehen in diesen Klamotten so oder so den kürzeren. Und jetzt in der 4. Klasse ging es los mit Aussagen wie " Du bist ganz schön dick in Leggings"…und ich mus dazu sagen, dass meine Tochter völlig normalgewichtig ist und überall auf der 50% Prozent-Perzentile liegt; wenn auch ungleichmäßig verteilt mit eher kräftigen Beine als Klettermaus und oben herum dagegen sehr schmal ist. Traurig und erschreckend, dass sie jetzt schon in eine Ecke gedrängt werden. Und was DU schreibst bzg. der Kleiderwahl für übergewichtige.JA! Es ist schwer etwas zu finden, was ein wenig peppiger ist; etwas was bunt ist und Lebensfrede ausstrahlt! Jeanshosen, die nicht 0815 sind, sondern einen gewissen Pep haben gibt es nicht! Und wenn man mal für einen besonderen Anlass eine Bluse oder ähnliches braucht – na dann gute Nacht! Das macht es einem noch so viel schwerer sich so zu nehmen wie man ist! – Denn es wird einem konstant vermittelt, dass man nicht richtig ist, so wie man ist!Als Mann hingegen ist es kein Problem! Da hängt in JEDEM Laden auch in Übergrößen mehr als genug zur Ausahl am Ständer. Da bekämme ich spontan `ne Hose wo ich rausfall ….LOL! JA! Ich habe auch mit meinem Gewicht zu kämpfen und durch das dauerhafte Cortison wird sich das auch nicht ändern – und ich arbeite dran es so zu nehmen! Ich hoffe sehr, dass unsre Kinder irgendwie aus diesem Teufelskreis rauskommen das Gefühl zu entwickeln, ihren Körper nicht so lieben und akzptieren zu dürfen wie er ist und ihn schlichtweg viel zu früh grundlos zu verachten beginnen! Traurig!! Toll, dass Du mit Deiner Tochter auf einem guten Weg bist! Klasse, wie ihr die Situation angeht! Deine Tochter ist so ein hübsches Mädchen! Und wenn ich so die BIlder sehe, dann frage ich mich umso mehr, was in unserer Gesellschaft eigentlich schief geht!! Liebe Grüße! Nicole

  3. Tolle Idee an Kaufklamotten zu schauen was wie passt und gefällt und es dann passender zu machen. Ich ziehe den Hut davor, dass du das auf dich nimmst, aber ich bin sicher das du für euch einen sehr guten Weg gefunden hast. Es nämlich nicht zu einem Tabu zu machen, sich aktiv auseinanderzusetzen – das ist sicher oft anstrengend, aber verhindert dass sich dein Kind als "falsch" empfindet. Auch ich war mit 12 Jahren so groß wie deine Tochter und passte schon damals dank Schwimmerkreuz und kräftigen Oberschenkeln kaum in Kaufklamotten – heute wäre es vermutlich gänzlich unmöglich. Wenn ich deine Tochter so auf den Bildern sehe würde ich sagen toll, ein aktives Kind, das mit Begeisterung draußen ist. LG Ingrid

  4. http://frau-maier-stilberatung.de/stil-blog/ Katharina hat eine Facebook Gruppe gehabt, kostenlos und u. a. Aufgabe war auch, sich 3 Dinge, die man an sich mag, aufzuschreiben und bewusst zu benennen, sich bewusst zu machen und auch vor sich zu benennen… Sind ja auf das Negative fixiert und es gibt Viele, die unglücklich sind und nur die Schwächen sehen. Man sollte Freundschaft mit sich schliessen und nicht so hart über sich urteilen. Viele Grüsse

    1. Ja leider, wir neigen echt dazu das Negative eher warzunehmen, als das Gute, wo eh alles passt. Ich zum Beispiel bin im Grunde groß, habe lange schlanke Beine, bin auch nicht wirklich dick oder so. Aber ich schaue immer, IMMER, und fast ausschließlich auf meinen Bauch. Stelle mich sogar extra seitlich vor den Spiegel, damit ich genau draufschau auf das was eben nicht gut ist.
      Deppert sowas.

  5. Hui. Das ist gross. Unser Sohn ist auch grösser als Ich, wird 13 und ist ca. 1,67 – Schuhgrösse 45. Er brauchte neue Hosen…auch schwierig. Kinderjeans um, Herrenjeans Skinny Beine aber oben hätte er 2 Kissen reinstecken können. Oberteil gegen in Herrengrösse, da er schwimmt und durch 4x wöchentliches Training hat er ein breites Kreuz. War kein netter Shoppingabend. Schwierig mit der Mode. Wenn ich nur dran denke, wie schwierig es für mich Ist und dann für junge Teenager. Ohja. Ich wünsche Die, dass Deine Tochter mit sich ins Reine kommt. Kann da auch nur empfehlen sich anzunehmen. Übergewicht ist dehnbar. Kennst Du Katharina von Stilsicher? Sehr zu empfehlen. Ich Google mal gleich die Anschrift. Meine Tochter ist 8,5 Jahre und letztes Jahr hat sie mich gefragt, ob sie eine Diät machen muss- 7 Jahre und es ist Thema in der 2. Klasse. Fürchterlich. Danke für das Schreiben über das Thema. Der Film war beängstigend. Danke! Grüsse Karolina

    1. Ja, der Film ist arg Und dass 2.Klässler schon über Diäten nachdenken ist schlimm. Meine Tochter war nie dürr, aber auch nicht wirklich dick – babyspeckig eben. In genau der 2.Klasse ging die Mobberei los, dabie war Sonja damals einfach nur so unglaublich viel größer als der Rest der Klasse. Da kamen dan Sprüche wie "achtung die Fette kommt" (eher von der Bubenecke, weil die ihr körperlich voll unterlegen waren) bis hin zu "So eine Hose würde bei dir leider nicht so einen tollen Arsch machen" (von der Mädelsecke) … und bis Ende der 3.Klasse war sie dann richtig dick… das war der gallopierende Irrsinn… jetzt in der 7.Klasse schafft sie es langsam, sich zu akzeptieren und ihre anderen, vielen tollen Stärken zu schätzen… das widerum hilft ihr dabei, das Thema Übergewicht für sich zu lösen… Das finde ich ganz toll.
      Nut erschütternde Tatsache ist, dass der Modedruck wirklich schon in der Volksschule beginnt.
      Echt arg!!

  6. Mich ärgert (als Oma) das Angebot für kleine Mädchen in den Geschäften. Warum sollten Kindergartenmädchen Hüfthosen anziehen? Wo sind die guten Latzhosen aus den Kindertagen meiner Tochter geblieben? Kleine Mädchen sehen heute aus wie Modepüppchen. Aber warum kaufen Eltern/Großelter/wer-auch-immer solche Kleidung? Es wird immer gesagt, dass der Kunde bestimmt was verkauft wird. Mir tut es immer in der Seele weh wenn ich kleine Mädchen in zu engen und zu kurzen Kleidungsstücken sehe und sie sich nicht richtig gewegen können.
    Liebe Grüße, Oma Inge

    1. Hallo Oma Inge, was bleibt mir übrig,als das zu nehmen, was in den Geschäften gerade zur Verfügung steht, wenn Pippi über Nacht 10 cm längere Gliedmaßen bekommen hat?
      Nicht jeder hat das Talent, die Zeit und das Geld, alles selbst zu nähen (schon gar nicht, wenn man mehrere Kinder benähen müsste).
      Ab einem gewissen Alter entscheiden die Kinder selbst. Und da bestimmt nicht nur die Modeindustrie, sondern auch Disney & Co, sowie die schlanken Lieblingsfreundinnen und später auch die Lieblings-Stars aus Musik, Film & YouTube.
      Ich habe schon oft mit tränenden Augen viel Geld in – in meinen Augen – Schöne Öko-Kleidung gekauft, die als Schrankleiche geendet ist, weil sie nicht cool genug oder zu "biomäßig" aussah.
      Als Mutter von 4 Kindern ist der Klamotten-Kauf die zweitgrößte Herausforderung – gleich nach der Frage: Was gibt's heute zu essen 🙂

    2. Liebe Jenny.. Da hast du völlig recht, dass nicht alle auf Selbstgenähtes zurückgreifen können. Im Grunde ist da eh nur ein verschwindet kleiner Teil. Was wir aber alle können, ist den Kindern ein Vorbild zu sein auf der einen Seite und sie in ihrem Selbst zu bestärken. Damit meine ich, dass sie nicht immer den anderen, dem Trend, dem Film, was auch immer ohne nachzudenken folgen müssen. Ich habe nie von meinen Kindern verlangt, dass sie nur selbsgenähtes, Öko oder so tragen müssen doch0 lasse ich sie auch nicht immer und alles alleine bestimmen. Es gibt einfach bestimmte No-Gos. Das ist nicht einfach, aber es funktioniert. Sie sind in weiten Bereichen selbstbewusster als andere Kinder und deswegen genauso beliebt.
      Ja und die Essensfrage ist im Grunde die wichtigste überhaupt… es dreht sich immer noch alles ums Herdfeuer 🙂
      LG Birgit

  7. Pit war auch unser Liebling im Kindergartenalter. Da klappt es nämlich noch mit den unisex Schnitten. Die Industrie hat gar kein Interesse passened Schnitte zu machen. Dass das mühsam ist wissen wir ja, und dass eine Applikation schnell draufgepappt nett aussieht und viel kaschiert auch. Aber hey – die sollten eigentlich die Spezialisten sein und nicht wir Mamas.

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